Scharfe Karotten, heiße Avocado und Curcuma inkognito
Verfasst: Freitag 26. August 2016, 02:07
Erste Seifen: scharfe Karotte, heiße Avocado und Curcuma inkognito
Nicht ganz die ersten: die allererste ist in meinem Avatar zu sehen, aber die zweite, dritte und vierte wollte ich hier mal vorstellen.
1. Die "scharfe Karotte" ist sogar fast nach Plan verseift. Eigentlich hatte ich allerdings auf eine rote Seife gehofft (Paprikaauszug in Öl), und die habe ich auch für 2 Tage bekommen, wirklich knallrot. Aber dann ist sie doch über Nacht lieber dunkelorange geworden.
Drin sind rotes Palmfett, Kokos, Shea, Mandelöl, Haselnussöl und je 4% Rizi und Jojobaöl. Lauge Karottensaft mit einem Löffel Honig. In etwas von dem Mandelöl 1 EL Paprika und 1/2 kleine Chili ausgezogen. UL 7%. Die Seife hatte eine gut warme Gelphase.
Beduftet mit ÄÖ Rosenholz, Ho, Palmarosa, Ylang und Dill. Die Duftmischung hatte ich 2 Tage vorher in ein Bisschen Öl getestet, da gefiel sie mir ganz gut. In der Seife hat sich Dill komplett verabschiedet, Ylang kommt etwas zu dominant raus für meinen Geschmack.
2. die "heiße Avocado" hat Nerven gekostet. Aus Ungeduld zu warm gearbeitet (60°), zu lange gerührt (dicker Pudding), beim Einfüllen war sie schon fast fest und noch sehr warm. Ist sofort erstarrt und gegelt, dabei stieg die Temperatur so, dass sie wieder komplett zerschmolzen ist und sich getrennt hat. Wieder zusammengerührt, Form misstrauisch beobachtet, das ganze ist wieder sehr warm geworden. Ab und zu sah es so aus, als wollte sie in der Mitte hochsteigen. Immer wieder vorsichtig runtergedrückt, am Ende hat es geklappt:
Drin sind:
160g Babassu
40g Kabu
40g Shea
80g Olive
80g Hanf
160g Avocado (Öl, grün)
20 g Rizi
100 g pürierte Avocado
7% LU (Lauge Fencheltee mit 1 EL Honig, etwas reduziert)
Beduftet mit ÄÖ Elemi, Fenchel, Estragon, schwarzer Pfeffer, die erstaunlicherweise die Hitze überstanden haben. Riecht, finde ich, sehr lecker, allerdings kommt Fenchel schon sehr stark durch.
Diese Seife wirkte heute (nach 3 Wochen) so fertig (Küsschemtest bestanden), dass ich sie mal neugierig angewaschen habe. So etwas habe ich überhaupt noch nie an einer Seife gesehen, es entsteht sofort extrem viel ganz kleinporiger Schaum, der sich beim verreiben in eine dicke Creme verwandelt. Allerdings weicht die Seife relativ schnell auf: ich lass die anderen Stücke lieber noch mal einige Wochen trocknen.
Und eines Tages mach ich mit dem Rezept mal eine Testreihe bei verschiedenen Arbeits- und Reifungstemperaturen und messe mal die Temperatur in der gelenden Seife. Nur so interessehalber
3) "Curcuma Incognito" sollte dunkelgelb werden (Kurkuma Auszug in Öl und etwss rotes Palmöl), das hat sie aber erstmal nicht gemacht. Der Seifenleim wurde Leberwurstfarben, ekelhaft, die erstarrte Seife war dann dunkel Lachsfarben, auch ekelhaft. Und dann habe ich es vor einer Dienstreise nicht mehr geschafft, sie zu schneiden. Als ich zurückkam, war sie Lebkuchenfarben, bis auf die Ecken, die nicht gegelt hatten, die waren tatsächlich annähernd dunkelgelb. Als ich die Seife angeschnitten habe, fand ich innen ein wunderschönes Maisgelb, umgeben von einem 5 mm breiten dunkelbraunen Rand. So schnell konnte ich aber nicht fotografieren, wie das Gelb an der Luft zu braun oxydiert ist, warum auch immer. Nach einer halben Stunde war jedes Stück einheitlich braun.
Drin sind::
Feste Fette: 25,53% Kokos, je 8,51% Shea, rotes Palmfett und Kabu
Öle: 21,28% Reiskeim, je 12,77 % Sesam und Schwarzkümmel, 2,13% Rizi
Lauge: Kokoswasser mit 1 TL Salz
Zusatz: 2 EL Baobab Fruchtpulver mit Wasser angerührt (Pröbchen stand dumm rum und fand keine Freunde, da hab ich es verseift ). So unschuldig sah es aus, fast weiß! Und macht anscheinend Seife dunkelbraun.
LU: 6%
Beduftet mit ÄÖ Copaiva, Koriander, Ingwer. Kann man machen, ist aber nichts, was ich für mich unbedingt wiederholen müsste. Für eine Herrenseife evtl.
Temperatur Gelphase trotz Kokoswasser und Fruchtpulver eher moderat.
Nicht ganz die ersten: die allererste ist in meinem Avatar zu sehen, aber die zweite, dritte und vierte wollte ich hier mal vorstellen.
1. Die "scharfe Karotte" ist sogar fast nach Plan verseift. Eigentlich hatte ich allerdings auf eine rote Seife gehofft (Paprikaauszug in Öl), und die habe ich auch für 2 Tage bekommen, wirklich knallrot. Aber dann ist sie doch über Nacht lieber dunkelorange geworden.
Drin sind rotes Palmfett, Kokos, Shea, Mandelöl, Haselnussöl und je 4% Rizi und Jojobaöl. Lauge Karottensaft mit einem Löffel Honig. In etwas von dem Mandelöl 1 EL Paprika und 1/2 kleine Chili ausgezogen. UL 7%. Die Seife hatte eine gut warme Gelphase.
Beduftet mit ÄÖ Rosenholz, Ho, Palmarosa, Ylang und Dill. Die Duftmischung hatte ich 2 Tage vorher in ein Bisschen Öl getestet, da gefiel sie mir ganz gut. In der Seife hat sich Dill komplett verabschiedet, Ylang kommt etwas zu dominant raus für meinen Geschmack.
2. die "heiße Avocado" hat Nerven gekostet. Aus Ungeduld zu warm gearbeitet (60°), zu lange gerührt (dicker Pudding), beim Einfüllen war sie schon fast fest und noch sehr warm. Ist sofort erstarrt und gegelt, dabei stieg die Temperatur so, dass sie wieder komplett zerschmolzen ist und sich getrennt hat. Wieder zusammengerührt, Form misstrauisch beobachtet, das ganze ist wieder sehr warm geworden. Ab und zu sah es so aus, als wollte sie in der Mitte hochsteigen. Immer wieder vorsichtig runtergedrückt, am Ende hat es geklappt:
Drin sind:
160g Babassu
40g Kabu
40g Shea
80g Olive
80g Hanf
160g Avocado (Öl, grün)
20 g Rizi
100 g pürierte Avocado
7% LU (Lauge Fencheltee mit 1 EL Honig, etwas reduziert)
Beduftet mit ÄÖ Elemi, Fenchel, Estragon, schwarzer Pfeffer, die erstaunlicherweise die Hitze überstanden haben. Riecht, finde ich, sehr lecker, allerdings kommt Fenchel schon sehr stark durch.
Diese Seife wirkte heute (nach 3 Wochen) so fertig (Küsschemtest bestanden), dass ich sie mal neugierig angewaschen habe. So etwas habe ich überhaupt noch nie an einer Seife gesehen, es entsteht sofort extrem viel ganz kleinporiger Schaum, der sich beim verreiben in eine dicke Creme verwandelt. Allerdings weicht die Seife relativ schnell auf: ich lass die anderen Stücke lieber noch mal einige Wochen trocknen.
Und eines Tages mach ich mit dem Rezept mal eine Testreihe bei verschiedenen Arbeits- und Reifungstemperaturen und messe mal die Temperatur in der gelenden Seife. Nur so interessehalber
3) "Curcuma Incognito" sollte dunkelgelb werden (Kurkuma Auszug in Öl und etwss rotes Palmöl), das hat sie aber erstmal nicht gemacht. Der Seifenleim wurde Leberwurstfarben, ekelhaft, die erstarrte Seife war dann dunkel Lachsfarben, auch ekelhaft. Und dann habe ich es vor einer Dienstreise nicht mehr geschafft, sie zu schneiden. Als ich zurückkam, war sie Lebkuchenfarben, bis auf die Ecken, die nicht gegelt hatten, die waren tatsächlich annähernd dunkelgelb. Als ich die Seife angeschnitten habe, fand ich innen ein wunderschönes Maisgelb, umgeben von einem 5 mm breiten dunkelbraunen Rand. So schnell konnte ich aber nicht fotografieren, wie das Gelb an der Luft zu braun oxydiert ist, warum auch immer. Nach einer halben Stunde war jedes Stück einheitlich braun.
Drin sind::
Feste Fette: 25,53% Kokos, je 8,51% Shea, rotes Palmfett und Kabu
Öle: 21,28% Reiskeim, je 12,77 % Sesam und Schwarzkümmel, 2,13% Rizi
Lauge: Kokoswasser mit 1 TL Salz
Zusatz: 2 EL Baobab Fruchtpulver mit Wasser angerührt (Pröbchen stand dumm rum und fand keine Freunde, da hab ich es verseift ). So unschuldig sah es aus, fast weiß! Und macht anscheinend Seife dunkelbraun.
LU: 6%
Beduftet mit ÄÖ Copaiva, Koriander, Ingwer. Kann man machen, ist aber nichts, was ich für mich unbedingt wiederholen müsste. Für eine Herrenseife evtl.
Temperatur Gelphase trotz Kokoswasser und Fruchtpulver eher moderat.