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Erste Seifen gelungen. Frage zu Öl-Laugetemperatur

Verfasst: Sonntag 28. August 2016, 22:28
von PeterKraft
Huhu

Meine ersten Seifen sind jetzt 2 Wochen alt und gelungen:
Bild
Oben links und unten Lavendelseife, unten mit Alkanna eingefärbt. Rechts Lavendel/Pfefferminz Seife.
Alle sind mit diesem Grundrezept hergestellt.
600g Palmöl
500g Kokosöl
580g Olivenöl
220g Sonnenblumenöl
100g Marillenkernöl
660g Lavendelhydrolat
60g Lavendelöl
7 EL Lavendelblüten

Die Seife wurde in eine Holzform zum austrocknen gefüllt, mit Folie umhüllt und mit einem Küchentuch abgedeckt. Nach 24h wurde ausgeformt und geschnitten.

Ich bin aber etwas verwirrt über die Temperaturen die die Lage und die Öle beim mischen haben sollen. Laut meinem Rezept sollen beide 45°C haben. In anderen Büchern werden Temperaturen von 25-45°C genannt.

Welche Auswirkungen haben niedrigere oder höhere Temperaturen für die Seifenherstellung?
Ich habe hier im Forum gelesen dass einige die Seifen in den Ofen stecken, welchen Sinn hat das? Ich hab da keine klare Antwort herauslesen können.

Danke schon mal für die Antworten

Re: Erste Seifenblasen gelungen. Frage zu Öl-Laugetemperatur

Verfasst: Sonntag 28. August 2016, 22:42
von Ulli GeltNicht
Je nach Ölmischung , Zusatzstoffen und gewünschtem Leimverhalten können unterschiedliche Temperaturen sinnvoll sein: Bienenwachs setzt sich bei zu kühlen Temperaturen gern ab, manche feste Fette können bei kühleren Temperaturen einen "false Trace" , ein Andicken vor Beginn der Verseifung, zeigen.

Honig als Zusatz heizt sehr auf, da ist weniger Temperatur besser.

Manche Swirls brauchen.lange flüssigen Leim, da ist es auch besser, kalt zu arbeiten, ebenso bei einigen Düften..

Re: Erste Seifenblasen gelungen. Frage zu Öl-Laugetemperatur

Verfasst: Sonntag 28. August 2016, 23:00
von Mika
Ja, die sind dir wirklich gelungen ! Und gleich so große Mengen !! Hast du bei der Lavendel/Pfefferminzseife Tee als Laugenflüssigkeit
genommen ? Die Schichten schauen zumindest auf meinem Bildschirm hellgrün aus .
Ich musste grad so lachen, weil ich statt Marillenkernöl - Marillenknödel gelesen und mich gewundert habe . :c041:
Aber bei dem , was hier schon alles verseift wurde, hätte es ja sein können ! Viel Spaß beim Weiterseifeln und Danke für´s Zeigen und Teilen !

Re: Erste Seifenblasen gelungen. Frage zu Öl-Laugetemperatur

Verfasst: Sonntag 28. August 2016, 23:07
von Indigo
Sind hübsch geworden, deine erstlinge

Re: Erste Seifenblasen gelungen. Frage zu Öl-Laugetemperatur

Verfasst: Sonntag 28. August 2016, 23:20
von rokoud
tolle Erstlinge!
Bei der Herstellung dickt der SL bei größerer Hitze oft stärker an (bei mir wenigstens). Bei hoher Verarbeitungstemperatur ist auch das Risiko, dass sich die Seife trennt, höher.
Die fertige Seife wird von manchen (von mir auch) bei 50 Grad 1/2 bis 1 Std. in den Ofen gestellt, um die Gelphase anzuschubsen. Das sollte man aber nicht machen, wenn man Zucker, Honig, Seide oder Milch in der Seife hat und nicht immer wieder in den Ofen schauen kann. Denn diese Stoffe können zusätzlich aufheizen und sich die Seife trennen, wenn ihr zu warm wird.

Re: Erste Seifenblasen gelungen. Frage zu Öl-Laugetemperatur

Verfasst: Sonntag 28. August 2016, 23:41
von Sylvia
Schöne Seifen hast Du da gemacht. Die untere gefällt mir am besten.

Ich habe einmal den Tipp bekommen, das ich die Seifen mit Blüten Topping auf den Kopf stellen soll zum schneiden. So kann man die schneide Spuren verhindern.
Liebe Grüße Sylvia

Re: Erste Seifenblasen gelungen. Frage zu Öl-Laugetemperatur

Verfasst: Montag 29. August 2016, 06:26
von Marie
Deine Seifen sind sehr schön geworden.

Re: Erste Seifenblasen gelungen. Frage zu Öl-Laugetemperatur

Verfasst: Montag 29. August 2016, 07:29
von Rapunzel
Herzlichen Glückwunsch zu deinen gelungenen Seifen.
PeterKraft hat geschrieben: Welche Auswirkungen haben niedrigere oder höhere Temperaturen für die Seifenherstellung?
Es wurde ja schon geschrieben, dass bei zu hohen Verarbeitungstemperaturen der SL sich weiter aufheizen und die Seife sich trennen kann.
Während bei zu niedrigen Temperaturen die Gefahr des schnellen andicken (false Trace) besteht. Über die Suche findest du dazu bestimmt einige interessante Artikel.
Bewährt haben sich Arbeitstemperaturen zwischen 30-40°C, wie in der Anleitung für CP-Seifen beschrieben.
Sobald du mit Zusätzen arbeitest die Zucker oder Eiweis enthalten besteht die Gefahr des aufheizens, da würde ich im unteren Temperaturbereich arbeiten.
Eine Ausnahme bildet z.B. Bienenwachs wegen dem Schmelzpunkt hat es ein enges Temperaturfenster. Hier muss im Bereich um 40-45°C gearbeitet werden, da es sonst wieder fest wird.
PeterKraft hat geschrieben:Ich habe hier im Forum gelesen dass einige die Seifen in den Ofen stecken, welchen Sinn hat das? Ich hab da keine klare Antwort herauslesen können.
rokoud hat es schon erwähnt, um die Gelphase anzuschubsen. Das macht man z.B. weil bestimmte Farben dann noch kräftiger werden, oder die Seife schneller fest werden soll. Ohne Gelphase bleiben manche Farbpigmente pastelliger bzw. bleibt die Seife auch heller.
Das Gegenstück vom Ofen ist dann der Tiefkülschrank, dort wandern manche Seifen mit Milch- oder Honiganteil rein, damit sie sich nicht aufheizen.
Das kann z.B. in einer Holzblockform schon mal passieren, da Holz an sich schon gut isoliert.

Re: Erste Seifenblasen gelungen. Frage zu Öl-Laugetemperatur

Verfasst: Montag 29. August 2016, 08:56
von PeterKraft
Mika hat geschrieben: Hast du bei der Lavendel/Pfefferminzseife Tee als Laugenflüssigkeit
genommen ? Die Schichten schauen zumindest auf meinem Bildschirm hellgrün aus .
Ich hab als Laugenflüssigkeit das Hydrolat aus der Ölherstellung (ich mache meine ÄÖ slebst) genommen. Das ergibt nochmal einen feineren Geruch. Das "färbt" anscheinend die Seife in einem angedeutetem hallgrün.
Sylvia hat geschrieben:Ich habe einmal den Tipp bekommen, das ich die Seifen mit Blüten Topping auf den Kopf stellen soll zum schneiden. So kann man die schneide Spuren verhindern.
Danke, ich hab auch schon einen Schreinerfreund beauftrage mir eine variable Schneide zu konstruieren. In der kann ich dann auch die Seife legen um sie zu schneiden.
Rapunzel hat geschrieben:Sobald du mit Zusätzen arbeitest die Zucker oder Eiweis enthalten besteht die Gefahr des aufheizens, da würde ich im unteren Temperaturbereich arbeiten.
Eine Ausnahme bildet z.B. Bienenwachs wegen dem Schmelzpunkt hat es ein enges Temperaturfenster. Hier muss im Bereich um 40-45°C gearbeitet werden, da es sonst wieder fest wird.
........
Das Gegenstück vom Ofen ist dann der Tiefkülschrank, dort wandern manche Seifen mit Milch- oder Honiganteil rein, damit sie sich nicht aufheizen.
Das kann z.B. in einer Holzblockform schon mal passieren, da Holz an sich schon gut isoliert.
Was mache ich nun wenn ich Bienenwachs und Honig in der Seife habe? Im Rezept ist die Verarbeitungstemperatur bei 44°C festgesetzt. Das leuchtet wegen dem Bienenwachs ein. Aber was mache ich danach? Der SL soll in eine Vollholzkonstruktion die ringsum mit Holz geschlossen ist. Eigentlich müsste die dann in den Kühlschrank, oder kann ich die ganz normal stehen lassen?
Es wären bei 1000g GFM 60g Bienenwachs und 30g Honig in der Seife.

Re: Erste Seifenblasen gelungen. Frage zu Öl-Laugetemperatur

Verfasst: Montag 29. August 2016, 09:43
von Bärenfrau
Bei kleinen Anteilen an Bienewachs spielt die Verarbeitungstemperatur nur ein geringe Rolle. Du musst es nur als Vorbereitung zusammen mit den festen Fetten schmelzen und gleich gut in allen Fetten verrühren. Die Schmelzpunkte der einzelnen Fette gleichen sich aneinander an. Du hast allerdings in deinem Rezept 6% Bienenwachs, da würde ich auf jeden Fall an die 40° Verarbeitungstemperatur wählen.
Den Anteil an Honig kannst du vernachlässigen, das sind nur 3%. Das wird sich nicht stark bemerkbar machen.
Du solltest für alle Fälle deine Form nur mit einer Frischhaltefolie abdecken (kein Holzdeckel) und sie an einen kühlen Ort stellen.

Ein Tipp noch von mir: Mach nur maximal die halbe Menge deiner geplanten GFM. Es kann gut sein, daß dir die Seife mit 6% BW-Anteil nicht besonders sympathisch ist. Sie wird sowohl haptisch als auch im Waschverhalten recht eigenwillig sein. Wenn ich BW verwende, dann zwischen 0,5 und 1%.