Hallo Astrid,
das Verfahren klappt natürlich auch mit "nur" einem Slowcooker - und ja, ich verwende ihn MIT Aufheizfunktion. Um das ganz deutlich zu sagen - ich heize NICHT zu, während ich verseife, sondern erst danach. Das Verseifen geht ohne jegliche externe Wärmezufuhr infolge der durch den chemischen Prozeß entstehenden Wärme vonstatten. Danach ruht das Süppchen ein paar Minuten, wird noch geeliger und kühlt ein paar Grad ab.
Erst nach diese Stadium verteile ich die Seife auf mehrere Crockies - ich verwende nur deswegen mehrere Crockies, weil ich ein Farbjunkie bin und ohne verschiedene Farben in der Seife bei mir gar nichts läuft. Für eine einfarbige Seife reicht natürlich ein Crockpot aus, und ein 3,5 Liter Crockpot ist mehr als groß genug, um eine gerührte Seife darin einzufärben und flüssigzuhalten.
Bevor ich die Seife in die Crockies verteile, wärme ich die auf "low" an. "Low" ist immer noch ordentlich heiß, der SL hält seine Temperatur und bliebt flüssig. Ich habe das Verfahren anfangs auch mit Wasserbädern probiert, das habe ich flott gelassen, weil ich mir dabei einmal recht blöd die Finger verbrannt habe, außerdem kühlt der SL einfach zu schnell ab und beginnt zu erstarren, sobald das Gefäß aus dem Wasserbad rausgenommen wird. Bei mir klappt es wirklich "richtig" und so dünnfließend, wie in den US Videos, seit ich den (bzw. die verschiedenfarbigen) SL in Slowcookern auf "low" warm und damit flüssig halte.
Nach dem Swirlen mit dem Bügel war die Oberfläche dieser Seife hier nahezu spiegelglatt, ich Esel hatte die Form fast umgeworfen, als ich die Seife kaltgestellt hatte. Dabei ist einiger Seifenleim verloren gegangen und nach dem Geraderichten und "Zurechtklopfen" der Seife blieb die leider etwas rissig aussehende Oberfläche - habe mich auf der einen Seite tierisch darüber geärgert, war aber gleichzeitig selber darüber fasziniert, wie dünnfließend der Seifenleim ein paar Minuten nach dem Einfüllen in die Form immer noch war.
Alle Experimente mit Laborgläsern auf niedrigster Stufe der Kochplatte, Becher im Wasserbad oder das Warmhalten in Edelstahltöpfen haben zwar halbwegs funktioniert, aber nie zu derart feinen Swirls bzw. derart dünnflüssigem Leim geführt wie jenem, mit dem ich am SO das hier gezeigte Seiflein geswirlt hatte. Oder anders gesagt, alles, was ich ohne Warmhalten im Crockie probiert hatte, war nicht wirklich spürbar flüssiger in der Handhabung als jede "normale" OHP auch.
...und hier fand Tante Edit noch zwei Seifen, die ebenfalls letzten Sonntag nach dem Verfahren entstanden sind - keine Kunstwerke, das wollen und sollen sie auch nicht sein, einfach "nur" ein schnelles, hübsches Stück Seife mit netten Farben und schickem Duft:
Die linke duftet nach Lavendel, die rechte herrlich nach dem guten alten Badedas... (ähm, gibt es das überhaupt noch?!?) Das Lavendelseifchen hat ordentlich Mandelöl im Bauch, außerdem Mangobutter und ein paar Gramm Sauerrahm abbekommen, das Fichtennadelseiflein hat keinen Sauerrahm bekommen, aber ordentlich Kakaobutter und Mandelöl im Gepäck.