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Re: Ölauszüge herstellen

Verfasst: Freitag 17. Februar 2012, 22:05
von Heidi
Im Sommer stelle ich Ringelblumen-Mazerat her und verwende Olivenöl. Ich verwende die Zungen- wie auch die Röhrenblüten (also auch den Blütenkelch). Ich ernte nur, wenn es schon einige Tage trocken war, damit mir das Mazerat nicht vergammelt. Dann lasse ich die BLüten erst einmal 2 Tage an der Luft trocknen -wie schon von Aconita beschrieben-. ich mache immer einen Kaltauszug, lasse die Blüten etwa 3 - 4 Wochen im Öl ziehen, nicht in der prallen Sonne.
Das Mazerat verwende ich für Ringelblumensalbe, für Lippenpflegestifte oder auch gern für Ringelblumeneife. Dann gebe ich die abgesiebten Blüten dazu. Allerdings ohne den BLütenkelch.

Johanniskrautmazerat stelle ich auch her, da schleicht sich leichter die Feuchtigkeit ein. deshalb decke ich das Glas ein paar Tage mit Küchenpapier ab, bevor ich den Deckel ganz verschließe. Dies Öl verwende ich entweder für die Seife oder aber auch unter Zugabe von ätherischen Ölen für Heilsalben oder Heilöl.

LG Heidi

Re: Ölauszüge herstellen

Verfasst: Freitag 17. Februar 2012, 22:14
von Aconita
katala hat geschrieben:Ich hatte vor dem großen Kälteeinbruch noch ein Lavendelmazerat angesetzt und das hat nun auch Blockform. Schadet die Kälte oder kann ich das noch verwenden?
Die Frage ist in was, also in welchem Öl du mazerieren wolltest.
Das fest gewordene Öl ist ja nicht schlecht. Es wird fest, wenn der Schmelzpunkt des Fetts unterschritten wird. Machen wir ja beim Schmelzen von Shea- oder Kakaobutter auch und die werden nicht schlecht, wenn sie wieder fest werden. Mach dir da keine Gedanken, dein Mazerat ist davon nicht verdorben. Ich würde es nur etwas länger stehen lassen, damit sich die Wirkstoffe dann im flüssigen Öl besser lösen können.

Bei den anderen Kräutern warten wir lieber mal auf Rea. Nur beim Ackerschachtelhalm weiß ich, dass Ölauszüge nicht viel nutzen, da die Kieselsäure eher ins Wasser/ Alkohol? übergeht.

Re: Ölauszüge herstellen

Verfasst: Freitag 17. Februar 2012, 22:20
von Admin3
katala hat geschrieben:Ach, da fällt mir noch eine Frage ein:

Auf meiner Wiese wachsen so nette Sachen wie Ackerschachtelhalm, Quecke, Klee, Klatschmohn und allerlei mehr. Kann man davon auch Ölauszüge machen, um's in der Seife zu versenken? Ist das überhaupt sinnvoll? Weiß da jemand etwas oder hat schon Erfahrungen damit gemacht?
Also Ackerschachtelhalm/Zinnkraut würde ich lieber als Tee zum Lauge anrühren verwenden, dann hilfts evtl. sogar gegen lästige Cellulitis! :smilie_happy_076: Aber bitte lange köcheln lassen - die Kieselsäure braucht ewig bis sie sich aus dem Kraut löst (hilft übrigens auch gegen Blattläuse hab ich mir sagen lassen....)

Aus Quecke, Klee und Klatschmohn würde ich keine Ölmazerate herstellen - da wäre mir das Öl zu schade. Aber wenn Du die Kräuter/Unkräuter
unbedingt in der Seife versenken willst, tu Dir keinen Zwang an, pürier sie mit etwas Öl und versenk sie in der Seife. Aber Achtung - die Kräuter könnten bräunlich werden!

Re: Ölauszüge herstellen

Verfasst: Freitag 17. Februar 2012, 23:41
von katala
@ Aconita: Den Ölauszug habe ich mit Olivenöl gemacht.

@ Rea: Danke für den Hinweis mit dem Ackerschachtelhalm, an die Kieselsäure habe ich nicht gedacht.
Und Quecke und Klee waren vielleicht nicht die besten Beispiele. Hätte ich besser erst das Gehirn einschalten und dann die Frage stellen sollen.
:red3:
Aber Mohn: Im Internet habe ich über Mohnblütenöl gelesen, dass es u.a. die Gewebeheilung bei Entzündungen beschleunige. Und wenn ich es richtig verstanden habe, ist dieses Mohnblütenöl nichts anderes als in Olivenöl ausgezogene Blütenblätter des Klatschmohns, also ein Mazerat.

Aber was bewirkt ein Mazerat in einer Seife?

Bleiben denn überhaupt Wirkstoffe aus dem Mazerat in der Seife erhalten oder macht das NaOH die einfach platt - um es mal salopp zu formulieren - so wie es auch die Düfte der Rohstoffe zerstört oder Kräuter mehrheitlich braun werden lässt?

Re: Ölauszüge herstellen

Verfasst: Samstag 18. Februar 2012, 08:43
von Admin3
katala hat geschrieben: Bleiben denn überhaupt Wirkstoffe aus dem Mazerat in der Seife erhalten oder macht das NaOH die einfach platt -
Tja, da scheiden sich die Geister. Ich glaube nämlich nicht dass viel von den Wirkstoffen den Verseifungsprozess überlebt - wenn überhaupt! Aber es klingt doch toll wenn auf einer Seife was von Ringelblumenöl, Mohnblütenöl oder Ackerschachtelhalmsud steht, oder? :smilie_happy_076:
Ich hab hier auch noch Rotöl stehen da ich voriges Jahr einfach zuviel Johanniskraut angesetzt habe und soviel für die körperlichen Gebrechen gar nicht brauche, werde ich es in einer Seife versenken, besser als den Rest wegschütten. Aber an die Wirkstoffe in der Seife glaube ich ehrlich gesagt nicht - aber ich weiß ja dass es in meiner Seife drin ist und das alleine finde ich schon toll. Übrigens, Johanniskrautöl macht die Seife bräunlich, daher für die rote Farbe evtl. etwas rotes Pigment zufügen.

Re: Ölauszüge herstellen

Verfasst: Samstag 18. Februar 2012, 09:33
von mini
Also um ehrlich zu sein, ich glaube gar nicht an "Wirkstoffe" in Seife, ob sie jetzt überleben oder nicht. Seife ist keine Hautpflege, meiner Meinung nach, sondern ein Reinigungsmittel. Ein schonendes natürlich, aber trotzdem ein Reinigungsmittel, an das ICH nur einen Anspruch hab - es soll mich sauber machen, und meiner Haut nicht SCHADEN. Pflegen tu ich sie dann nach der Reinung, wenn sie es notwendig hat. Die Einzige Ausnahme bildet für mich die Salzseife, aber die wasch ich auch nie gleich wieder ab. :mrgreen:
So, und ich hoffe, ich werd jetzt nicht gesteinigt für diese ketzerische Ansicht... :Friede: :e020:

Re: Ölauszüge herstellen

Verfasst: Samstag 18. Februar 2012, 09:41
von Admin3
mini69 hat geschrieben: So, und ich hoffe, ich werd jetzt nicht gesteinigt für diese ketzerische Ansicht... :Friede: :e020:
Wieso denn? :c041:
Aber ich denke da ähnlich. Ich weiß aber dass mir meine Seife besser bekommt als die gekauften Duschgels etc. und daher denke ich einfach dass die verwendeten Rohstoffe ein Zusammenspiel aus Pflege und Nutzen darstellen. Ob nun die Zinnkrautseife tatsächlich gegen Cellulite hilft sei mal dahin gestellt - Glaube versetzt Berge und solange es dem Waschvergnügen nicht schadet ist doch alles bestens! :smilie_happy_076:

Re: Ölauszüge herstellen

Verfasst: Samstag 18. Februar 2012, 09:55
von mini
Also das unsere Seifen besser sind als Duschgel, DAS ist unbestritten. Nur PFLEGEN tun sie halt meiner Meinung nach nicht, sondern strapazieren die Haut einfach viel weniger. Manche schäumen besser, dicker oder cremiger aber wirklich pflegen, im Sinne davon, daß irgendwelche Wirkstoffe in der Seife sind, das ist für mich halt unvorstellbar. Dazu müsste sie auf der Haut bleiben, wenn überhaupt etwas die Lauge überlebt. :smilie_happy_076:
Aber du hast natürlich recht, was den Glauben und die Berge betrifft. :mrgreen:

Re: Ölauszüge herstellen

Verfasst: Samstag 18. Februar 2012, 14:05
von katala
Danke für Eure Antworten. Ich konnte es mir nicht so recht vorstellen, dass die Wirkstoffe nach der Verseifung noch unbeschädigt vorhanden sind - auch wenn man im Internet gelegentlich von der "wunderwirkenden Kraft" von Kräuterseifen liest. Das sind dann wohl Placebo-Seifen. Halt der Glaube und die Berge...

Re: Ölauszüge herstellen

Verfasst: Sonntag 25. März 2012, 22:01
von Tinka
Wenn ich das richtig mit dem Ölauszug verstehe, gehen die im Auszug gewonnenen ätherischen Öle mit dem Verseifungsprozess verloren. :c045: :smilie_denk_10:
Ich hatte nämlich heute die Idee beim Blumengiessen, Zitronenblätter anzusetzen. Wenn der Duft nicht erhalten bleibt, ist aber ja vergebens. Ich nehme sonst immer die Blätter beim Rhabarber statt Zitronenschale. Ist viel intensiver vom Geschmack.

Andererseits Versuch macht klug oder :girlkochen: ?

LG
Iris