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Re: Beinwell-Öl - Grundlage für Beinwellsalbe

Verfasst: Montag 29. Oktober 2012, 19:51
von dost
Darf ich als Rühr-Neuling mal doofe Fragen stellen?
Bislang hab ich nur Ringelblumen- bzw. Schafgarbensalbe gemacht, aus KräuterÖl und Wachs.

Jetzt wollte dich mich durch monströsen Beinwellüberschuss mal an ein Beinwellöl machen. Vielleicht waren die Wurzeln nicht GANZ so trocken wie bei Rea beschrieben, obwohl ich sie gut abgetrocknet hatte. Ich hab sie dann in Scheibchen geschnitten und mit Olivenöl bedeckt (Wollte einen Kaltauszug machen). Nur schien es mir, als stiegen da überproportional Luftbläschen hoch, auch noch nach zwei Tagen. Drum hab ich es sicherheitshalber erhitzt. Im Topf. Ohne Wasserbad oder so. Aber bei mehr oder minder milder Hitze. Zweimal für mehrere Minuten. Es ist auch etwas Wasser verdampft. Teilweise stiegen aus den Stückchen leicht trübe Schlieren auf, das Öl ist aber klar (das leicht grünliche ist jetzt eher leicht bernsteinfarben) und riecht gut.

Meint ihr, das könnte soweit fertig sein? Könnte ich die Gammelgefahr in den Griff bekommen haben? Soll es noch mehr erhitzt werden oder noch im Glas nachreifen? Oder kann ich es schon absieben? Sorry für die vielen Fragen, aber ich möchte ungern zwei riesige Rotkohlgläser mit Beinwellöl in die Tonne treten.

Liebe Grüße
dost

Re: Beinwell-Öl - Grundlage für Beinwellsalbe

Verfasst: Montag 29. Oktober 2012, 20:09
von Admin3
Ich würde sagen Du kannst es so nehmen. Ein bißchen Feuchtigkeit hast Du ja eh immer -die Wurzeln (wenn es frische sind) sind ja selbst auch eher fleischig als Holzig. Von daher glaube ich nicht dass etwas passieren kann!

Re: Beinwell-Öl - Grundlage für Beinwellsalbe

Verfasst: Montag 29. Oktober 2012, 21:09
von dost
Puh!

Danke, Rea!!!

Ich hatte übrigens auch einen sehr großzügigen Beinwellanteil und war eher geizig mit dem Öl (damit es schön konzentriert wird) – dadurch ist natürlich auch der Flüssigkeitsanteil eher hoch. Nächstes Mal bin ich nicht mehr so geizig mit dem Öl (und auch nicht mehr zu faul für den Warmauszug…) :red3:

Vielen Dank

dost

Re: Beinwell-Öl - Grundlage für Beinwellsalbe

Verfasst: Montag 29. Oktober 2012, 22:56
von Aconita
Hi Dost, wenn sich viel Kräuteriges im Öl befindet, kann es auch noch einmal vorkommen, dass Bläschen auftreten. Deshalb bitte gut im Auge behalten und gegebenenfalls noch einmal erwärmen.

Sollte sich Wasser unten im Gefäß absetzen, gebe ich etwas Salz hinzu. Das löst sich im Öl nicht auf, bindet aber überschüssiges Wasser und verhindert das Wachstum von Bakterien und Schimmelpilzen. Das mache ich auch so mit Kräuteröl für die Küche, Johanniskrautöl oder Chilieöl.

Re: Beinwell-Öl - Grundlage für Beinwellsalbe

Verfasst: Dienstag 30. Oktober 2012, 07:49
von artmarit
da bekam er sofort eine dicke Negerlippe (verzeiht mir den politisch unkorrekten Ausdruck Neger
Nicht bös gemeint.
Die meisten Menschen mit dunkler Hautfarbe empfinden die Bezeichnung Neger als beleidigend und geringschätzend, weil sie unter anderem nur auf ihre Hautfarbe reduziert werden. Es ist nicht das Wort „Neger“ (lat. Niger = schwarz) als solches, sondern die Bedeutung durch den geschichtlichen Hintergrund wie Kolonialisierung, Sklaverei und Menschenverachtung.

Re: Beinwell-Öl - Grundlage für Beinwellsalbe

Verfasst: Dienstag 30. Oktober 2012, 13:35
von Diana
artmarit hat geschrieben:
da bekam er sofort eine dicke Negerlippe (verzeiht mir den politisch unkorrekten Ausdruck Neger
Nicht bös gemeint.
Die meisten Menschen mit dunkler Hautfarbe empfinden die Bezeichnung Neger als beleidigend und geringschätzend, weil sie unter anderem nur auf ihre Hautfarbe reduziert werden. Es ist nicht das Wort „Neger“ (lat. Niger = schwarz) als solches, sondern die Bedeutung durch den geschichtlichen Hintergrund wie Kolonialisierung, Sklaverei und Menschenverachtung.
Nein Margit, da bin ich Keinem böse. Ich verwende den Ausdruck Neger sehr, sehr selten und die Menschenverachtung die damit gemeint ist, ist sogar nicht mein Ding. Wir sind alle Menschen und leben gemeinsam auf einem Planeten.

@Acontia: das mit dem Salz ist ein guter Tipp; danke schön.
Meist lasse ich Wurzeln gut 14 Tage trocknen, oft etwas länger. Erst nach der Trocknung lege ich die Wurzeln in Öl.
Ich verwende aber lieber Sonnenblumenöl, mit Jojoba gemischt. Oder Mandel und auch Raps immer gemischt mit Jojoba, weil die Öle einen angenehmeren Geruch haben, als Olivenöl. Olive wandert bei mir entweder in den Kochtopf/Salatschüssel oder in Seife. :mrgreen: Da gefällt mir das Öl am besten.

Re: Beinwell-Öl - Grundlage für Beinwellsalbe

Verfasst: Dienstag 30. Oktober 2012, 14:20
von dost
Aconita, danke für den cleveren Tipp mit dem Salz!

Ich sollte mein Misstrauen gegenüber getrockneten Zutaten wohl mal aufgeben. Ich fand bisher, "bah, getrocknet kann ja NIE so gut sein wie frisches Zeug, da sind sicher noch vieel mehr heilkräftige Stoffe drin und die kommen dann ja auch sicher besser raus als beim trockenen." Das kommt von meiner Aversion gegen getrocknete Küchenkräuter (blöd, Teekräuter find ich ja auch ok.) Hier lern ich immer mehr, nicht nur im Bereich Seife…

Dankeschön!
dost

Beinwell-Balsam

Verfasst: Mittwoch 2. Oktober 2013, 13:57
von mariposa
Mein Vorrat war aufgebraucht, so ging es an die Töpfe. Von einer lieben Nachbarin habe ich frisch ausgegrabene Beinwell-Wurzeln bekommen und nutzte die Gelegenheit Beinwell-Balsam herzustellen.
Man braucht dazu:
500g Beinwellwurzeln (frisch, gewaschen, gehackt), 500ml Olivenöl bzw. Johanniskrautöl oder Ringelblumenöl, 40g Lanolin, 60g Bienenwachs (ich kaufe den Bienenwachs immer bei einem Imker). Das wäre das Grundrezept. Nun habe ich seit einigen Jahren meine eigene Rezeptur entwickelt, womit ich sehr zufrieden bin. Zum Grundrezept kommen noch dazu:
50ml Tinktur (z.B. Arnika, Beinwell, Weidenrinde, Ringelblume, Kamille), ÄÖ's 200Tr. Rosmarin, 100Tr. Kampher weiss, 80Tr. Eukalyptus, 50Tr. Teebaum, 40Tr. Orange, 20 Tabl. Schüsslersalz Nr. 7 mit Tinktur erwärmen, bis die Tabletten aufgelöst sind.
Zubereitung:
Als erstes wird das Lanolin im Topf erhitzt und geschmolzen (Wasserbad), dann wird das Öl eingerührt (Olivenöl bzw. Johanniskrautöl oder Ringelblumenöl ) und die Beinwellwurzeln dazugegeben (20 Minuten knapp unter dem Siedepunkt halten und ausziehen lassen), regelmäßig dabei umrühren. Ich lass die Mischung danch über Nacht stehen.

Am nächsten Tag die Wurzel-Öl-Lanolin-Mischung durch ein Tuch abgeseiht und ausdrücken, danach kommt die Mischung wieder in einem sauberen Topf.

In einem andren Topf wird Bienenwachs geschmolzen, danach wird die Wurzel-Öl-Lanolin-Mischung hinzugegeben und erneut erhitzt damit es sich gut verbindet (nicht sieden). Nach dem sich alles gut verbunden hat etwas abkühlen lassen und Tinktur mit den aufgelösten Schüsslersalztabletten und ÄÖ's einrühren. Rühren mit Mixer oder Handrührer bis eine Crème entsteht. In sterile Gläser abfüllen, beschriften. Bei Aufbewahrung im Kühlschrank, bis zu einem Jahr haltbar (oder länger). Fertig.
Mit dieser Menge erhielt ich 11 Gläser (60ml).
Verwendung:
bei Knochenverletzungen, Knochenbruch, Knochenhautentzündung, Sportverletzungen, Verstauchungen, Bandscheibenschäden, Tennisarm, Arthrose, Nervenschmerzen, Gelenkschmerzen, Ischias etc.

Jenen, die es nachmachen möchten, wünsche ich gutes Gelingen.
Mit lieben Grüssen Mariposa.

Re: Beinwell-Balsam

Verfasst: Mittwoch 2. Oktober 2013, 16:15
von lessien
Vielen Dank für die schöne Anleitung :smilie_girl_112:
Beinwellöl hab ich schon da und wollte demnächst die Creme machen. Ringelblumentinktur wird es wohl werden :smilie_girl_022:

Re: Beinwell-Balsam

Verfasst: Mittwoch 2. Oktober 2013, 17:00
von eos
Hallo Mariposa, das finde ich jetzt mal ganz lieb, dass du das Rezept mit uns teilst :f010: !!!
Hab grad jetzt im Urlaub Beinwell gefunden. Das Ausgraben war nicht so einfach, weil es ein riesiger Busch ist. Hab ich halt die jüngeren Teile genommen, mit dem Messer etwas rumgestochert, leicht gezogen und plums! hatt ich Wurzelstückchen in der Hand. Jetzt hab ich auch ein Rezept - von dir - wunderbar! Am Sonnabend gehts nach Haus und dann ans Rühren, freu mich!
Liebe Grüße und immer beste Gesundheit wünscht
eos